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18.02.2019

Hilfe für Kranke, Hoffnung für Kinder

Plastische Chirurgen regelmäßig in Madagaskar im Einsatz


Zweimal schon war Dr. Holger Giritsch zu einem Hilfseinsatz in Madagaskar. Auch in diesem Jahr wird sich der Plastische Chirurg dort um die Ärmsten der Armen kümmern.

Erdbeben, Überschwemmungen, Kriege, Hungersnöte oder medizinische Unterversorgung – wann immer Menschen in Krisengebieten dringend Hilfe bedürfen, machen sich engagierte Ärzte auf, um wenigstens die größte Not zu lindern. Unterschiedliche Hilfsorganisationen schicken Mediziner jedes Jahr zu Hilfseinsätzen und medizinischer Soforthilfe in viele Winkel der Erde.

Die Chirurgen der Plastischen Chirurgie des DRK-Krankenhauses Mölln-Ratzeburg fliegen regelmäßig zu ihrem Einsatzort nach Madagaskar, der viertgrößten Insel der Welt und einem der ärmsten Länder. Dr. Gie Vandehult, die zusammen mit Dr. Thomas Lange und Dr. Holger Giritsch ihren Hauptsitz in der Ostsee-Klinik in Bad Schwartau und ihre Zweitpraxis im DRK-Krankenhaus unterhält, gründete 2006 gemeinsam mit der Organisation „pro interplast“ in Madagaskar ihr eigenes Hilfswerk. Zweimal im Jahr reist sie mit Kollegen nach Madagaskar und hat dort bis heute weit über 2.000 Patienten operiert und versorgt. Für ihr langjähriges Engagement wurde ihr 2015 das Bundesverdienstkreuz verliehen.

Madagaskar mit seinen 25 Millionen Einwohnern ist nicht ganz so groß wie Deutschland und Polen zusammen. So außergewöhnlich die Tier- und Pflanzenwelt der Insel ist – der größte Teil der Artenvielfalt gibt es so an keinem anderen Ort auf diesem Planeten – die Menschen müssen einigen Widrigkeiten trotzen: Der Anteil der unterernährten Menschen beträgt 42,3 Prozent (2015). Zugang zu sauberem Trinkwasser besitzt laut WHO weniger als jede zweite Inselbewohner. Etwa ein Drittel der Bevölkerung sind Analphabeten. „Und ein staatliches Gesundheitswesen gibt es zwar, dieses funktioniert allerdings nicht, so dass vielen Madegassen der Zugang zu einer medizinischen Versorgung verwehrt ist.“, sagt Dr. Gie Vandehult. „Wer kein Geld hat, erhält keine Behandlung. So ist das leider.“ Auch deshalb engagieren sich die Ärzte und Pflegekräfte aus Bad Schwartau, Ratzeburg und Hamburg für eine bessere medizinische Versorgung.

Im November 2017 war Dr. Holger Giritsch das erste Mal bei einem Einsatz in Madagaskar dabei, angesteckt von seiner Kollegin Dr. Vandehult. „Ich interessierte mich schon länger dafür“, sagt Dr. Giritsch, der fünf Mal in der Woche im DRK-Krankenhaus Sprechstunde hält. „Ich war schon länger Fördermitglied. Aber jetzt konnte ich auch vor Ort helfen.“ Gut 14 Tage sind alle Einsatzkräfte in Madagaskar vor Ort, egal ob im Frühling oder Herbst. Nach dem insgesamt 17-stündigen Flug werden die ersten Patienten in einem Krankenhaus in der Hauptstadt Antananarivo versorgt, nach gut sieben Tagen geht es in den bitterarmen Süden, in das Busch- Krankenhaus Manambaro. Operiert werden vor allem angeborene Fehlbildungen wie Lippen-, Gaumenspalten und Handfehlbildungen sowie Folgen von Verbrennungen, Leistenbrüche und angeborene genitale Fehlbildungen. Im November des vergangenen Jahres wurden in 14 Tagen 215 Operationen durchgeführt.

Zurück in Europa, wieder fernab von einer Welt, die so viel ärmer ist als unsere. Dort eine kaum vorstellbare Not, hier der gewohnte Überfluss. „Was man durch Madagaskar lernt? Demut“, sagen Dr. Gie Vandehult und Dr. Holger Giritsch, die schon an die nächsten Einsätze in Madagaskar denken. „Für uns ist es eine Aufgabe, Licht denjenigen zu bringen, die sich auf der Schattenseite des Lebens befinden. Wir machen weiter.“

 


DRK Krankenhaus Mölln-Ratzeburg

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