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23.07.2018 Kategorie: Pflege in der Presse

Im Zentrum der Inneren Medizin

PFLEGEBERUFE TEIL 4: Stefanie Kunter, Funktionsabteilung


Vor jedem Einsatz erfolgt eine Überprüfung: Stefanie Kunter bei der Funktionsüberprüfung eines Endoskops.

Im DRK-Krankenhaus Mölln-Ratzeburg ist die Innere Medizin die größte Abteilung. Rund 57 Prozent der gut 9000 stationären Patienten werden hier mit ihren Erkrankungen der inneren Organe behandelt. Seit 2008 gehört Stefanie Kunter zum Team auf der Funktionsabteilung, die wir in unserer Serie Pflegekräfte vorstellen möchten.

Manchmal findet man im Leben erst nach Hindernissen den richtigen Weg. „Ich habe sehr schnell gemerkt, dass das, was ich begonnen hatte, nichts für mich war“, gesteht Stefanie Kunter, die nach ihrem Real-Schulabschluss eine Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau begann, obwohl in ihrer Familie – drei Schwestern, ihre Mutter, eine Tante sowie eine Cousine – alle in medizinisch-pflegerischen Berufen tätig sind. Oder vielleicht gerade deshalb? Wie auch immer: Drei Jahre hielt sie Tätigkeit am Schreibtisch wacker durch, denn etwas vorzeitig abzubrechen, das kam und kommt für sie grundsätzlich nicht in Frage.

Der zweite Anlauf ins berufliche Glück brachte sie nach ihrer dreijährigen Pflegeausbildung in Lübeck 2006 ins DRK-Krankenhaus Mölln-Ratzeburg, auf die Station 2. „Das war dort eine tolle Erfahrung für mich, weil auf dieser Station Patienten aus der Chirurgie lagen, aus der Plastischen Chirurgie, aus der Inneren, der Kardiologie und sogar aus Urologie und aus HNO“, sagt Stefanie Kunter. Das Spektrum war breit gefächert, mehr Erfahrungen konnte man als angehende Pflegefachkraft kaum sammeln. Und doch zog es sie woanders hin. Mehrere Monate lang beäugte sie eine Stellenausschreibung des Hauses. Dann bewarb sie sich, arbeitete zwei Tage zur Probe – und war endlich dort angekommen, wo es sie schon immer hingezogen fühlte: In die Endoskopie, in die Funktionsabteilung der Inneren Medien, dort, wo ein Schwerpunkt technische Geräte sind, wo aber auch der enge Kontakt zu den Patienten besteht.

Äußerlich wirkt Stefanie Kunter völlig ausgeglichen und total entspannt. Man käme kaum auf die Idee, dass sie Veränderungen liebt und diese gern mit einem rasanten Tempo ansteuert.  Nach ihrer Ausbildung 2006 kaufte sie 2007 in Carlow (Mecklenburg-Vorpommern), ihrem Geburtsort, zusammen mit ihrem Mann ein altes Haus und zog 2008 dort ein. Noch im selben Jahr wurde Hochzeit gefeiert. Im Dezember 2010 brachte sie ihren Sohn zur Welt.

Ihrem Beruf blieb sie nach Mutterschutz unbedingt treu. „Ein großes Lob geht an meine Kolleginnen, die mir durch ihr persönliches Engagement ein Jahr lang die Stelle freigehalten haben“, sagt Stefanie Kunter, die auch auf den Zusammenhalt ihrer Familie setzen kann. Von den Schwestern oder Eltern, die übrigens alle in Carlow oder der unmittelbaren Umgebung leben, ist sofort jemand zur Stelle, wenn der Sohn kurzfristig einen Babysitter braucht. Eine Nachricht auf der Familien-WhatsApp genügt und das Problem ist gelöst.

Der Berufsalltag in der Endoskope, in der Regel von 7:30 bis 14:00 Uhr – Wochenenddienste und Rufbereitschaft nicht berücksichtigt - ist straff organisiert und bis auf die letzte Minute geplant. Ob Magenspiegelung, Darmspiegelung, Lungenspiegelung, ob eine Ernährungssonde gelegt oder ein Gallenstein entfernt werden muss, um nur einige Beispiele zu nennen, hier arbeiten fünf Pflegekräfte in zwei Untersuchungsräumen zusammen mit Chefarzt und zwei Oberärzten Hand in Hand. Als eingespieltes Team, versteht sich, über Jahre zusammengewachsen.

Weil alle Patienten nüchtern zur Untersuchung kommen müssen, findet die Diagnostik weitestgehend vormittags statt. Zudem müssen viele Proben noch zur Begutachtung eingeschickt werden, was mitunter nicht schnell genug gehen kann. Ein großer Vorteil für die Patienten ist, dass die Ärzte aus der Inneren Medizin und aus der Chirurgie Hand in Hand arbeiten und sich gegenseitig unterstützen, um eine gleichbleibende hohe Qualität der Versorgung zu gewährleisten. Zum Ausklang eines engmaschigen Arbeitstages müssen alle medizinischen Geräte wieder auf Vordermann gebracht werden, „Geräteaufbereitung aus hygienischen Gründen“, wie es offiziell heißt.

Nach ihrer Fachweiterbildung Endoskopie (2013 – 2015), die sie berufsbegleitend in Hamburg absolvierte und die ohne die familiäre Unterstützung kaum möglich gewesen wäre, könnte man auf die Idee kommen, dass Stefanie Kunter, mittlerweile fachliche Leitung Endoskopie, bald neue Herausforderungen sucht. Doch sie schüttelt den Kopf, während ihre Augen lachen: „Ich will gar nicht mehr etwas anderes machen. Ich bin angekommen!“

 

BU:

Vor jedem Einsatz erfolgt eine Überprüfung: Stefanie Kunter bei der Funktionsüberprüfung eines Endoskops.


DRK Krankenhaus Mölln-Ratzeburg

Verantwortung und Anspruch des DRK-Krankenhauses Mölln-Ratzburg ist es, eine qualitativ hochwertige und moderne wohnortnahe Patientenversorgung sicherzustellen.

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