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20.03.2023

Mit Stirnlampe operieren zwischen Lemuren und Holzhütten

Humanitäre Hilfe auf der größten Insel im Indischen Ozean: Madagaskar


Gruppenbild: Vorn links Dr. Thomas Lange, zweite reihe sitzend, 3. Von links Dr. Anne Greiser. Bildquelle: Anne Greiser

OP-Foto: Dr. Anne Greiser und Dr. Thomas Lange beim gemeinsamen Operieren. Bildquelle: Lara Larsson

Am 16.3.2023 starteten wir, Frau Dr. Anne Greiser vom DRK Krankenhaus Ratzeburg und Dr. Thomas Lange von der „Ostsee-Praxis“ für Plastische Chirurgie, zu einem Hilfseinsatz von „Pro-Interplast“ nach Madagaskar. Nach langer Anreise kamen wir an unserem ersten Einsatzort in Manambaro, im Südosten des Landes, an. Dort erwartete uns bereits eine große Zahl an Patienten.

Auf den ebenfalls mitreisenden Kinderchirurgen, medizinischer Leiter des Einsatzes, Prof. Bertram Reingruber und uns, warteten bereits ca. 450 Patienten. Wir mussten eine Auswahl treffen und konnten 57 kleine und große PatientInnen kostenlos operieren. Vornehmlich mit Fehlbildungen an den Lippen und Gaumen, aber auch mit Verbrennungen, deren Folgen und tumorösen Erkrankungen. Alle dieser PatientInnen haben nur äußerts geringe finanzielle Mittel, können sich notwendige Operationen nicht leisten.   Die meisten Operationen führten wir in Vollnarkose durch, welche die drei Kollegen der Anästhesie ermöglichten. Herausfordernd waren die klimatischen Bedingungen, in Kombination mit der rustikalen Unterbringung im Gästehaus ohne fließend Wasser und ohne kontinuierliche Stromversorgung. Bei Temperaturen von 33 Grad und ohne Klimaanlage im OP, waren wir auch körperlich sehr gefordert. Nach zirka zehn Stunden im OP, anschließender Visite der operierten Patienten, einer kurzen Dusche mit Eimer und Stirnlampe und einem gemeinsamen Abendessen, schliefen wir erschöpft und müde ein.

Obwohl wir nur einem geringen Teil der Patienten, die unsere Hilfe benötigten, helfen konnten, waren alle sehr dankbar für unseren Einsatz und baten uns eindringlich, wieder zu kommen. Nach der Unterbrechung der letzten Jahre durch das Corona Virus, besteht ein großer Bedarf an chirurgischer Hilfe. Im Herbst wird ein weiteres Team von „pro interplast“ die Arbeit fortführen.

Am 26.2.2023 ging es dann weiter in die Hauptstadt Madagaskars Antananarivo, kurz Tana genannt. Dort konnten wir auf bewährte Strukturen der „Mobile Hilfe Madagaskar“, kurz „MHM“ und ihrer Leiterin Tanja Hock zurückgreifen. Hier standen die Operationen an kleinen Kindern mit zum Teil auch beidseitigen Lippenspalten, Gaumenspalten und schweren, einschränkenden Narbenbildungen und Bewegungseinschränkungen an Gelenken, nach Verbrennungen, im Vordergrund. Die Nachbetreuung durch das sehr gut ausgebildete Personal der „MHM“ trägt dazu bei, das gute postoperative Ergebnis zu sichern. In Tana konnten wir 27 Patienten operieren und somit entscheidend zur Verbesserung der Erkrankungen beitragen. Die Freude der meist sehr jungen Patienten und deren Eltern, wiegt die Strapazen des Einsatzes mehr als auf! Es hat sich wieder gelohnt und wir wollen wieder kommen, um erneut zu helfen!

Die Einsätze von „pro interplast“ werden in Gänze über Geld- und Sachspenden finanziert, welche im Wesentlichen durch die Hilfsorganisation Pro-Interplast organisiert werden. Alle Teilnehmer, Ärzte und Schwestern, haben einen großen Teil ihres Jahresurlaubs genommen, um diesen Hilfseinsatz zu ermöglichen. Hilfe und Unterstützung ist für die unten stehenden Organisationen, oder direkt an die Autoren jederzeit willkommen!


https://mh-madagaskar.de
https://www.pro-interplast.de


Frau Dr. med. Anne Greiser
Herr Dr. med. Thomas Lange


DRK Krankenhaus Mölln-Ratzeburg

Verantwortung und Anspruch des DRK-Krankenhauses Mölln-Ratzburg ist es, eine qualitativ hochwertige und moderne wohnortnahe Patientenversorgung sicherzustellen.

Ziel all unserer Bemühungen ist es, jederzeit dieser Verantwortung medizinisch und pflegerisch nachhaltig gerecht zu werden.


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