Pflege in der Presse

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09.05.2018 Kategorie: Pflege in der Presse

Teil vom Herzstück sein

PFLEGEBERUFE TEIL 2: OP-Pflegefachkraft Christina Grieger lebt ihren Traumberuf


OP-Pflegefachkraft Christina Grieger bereitet einen kleineren Eingriff vor und montiert für den Patienten eine Armstütze.

Wer lässt sich als Patient schon gern in einen Operationssaal schieben? Für einen Teil der Pflegenden hingegen gibt es nichts Interessanteres, als in einem OP zu arbeiten. In der Artikel-Serie über die Vielseitigkeit von Pflegeberufen stellen wir heute die OP-Pflegefachkraft Christina Grieger vor.

Alles begann mit einem Ausflug zum Eis-Essen an den Ratzeburger See. „Ich war gleich von der Natur und dem Wasser gefangen“, erzählt Christina Grieger, die damals in Rostock wohnte. Die Tagestour mit ihrem Vater in die Kreisstadt Herzogtum Lauenburgs sollte ihr Leben entscheidend beeinflussen. Ein paar Wochen später nur wohnte sie in Ratzeburg im Schwesternwohnheim und saß in der Krankenpflegeschule auf der Schulbank, um eine dreijährige Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin zu absolvieren. Ihr Ziel hatte sie dabei stets fest vor Augen: Nach dem Examen wollte sie unbedingt in einem Operationssaal eines Krankenhauses arbeiten, das stand für sie schon nach ihrem ersten Einsatz während der Ausbildung fest. Der OP-Bereich, das Herzstück eines jeden Krankenhauses, hat heutzutage aber ähnliche Nachwuchssorgen wie der gesamte Pflegebereich.

An ihrem ersten Arbeitstag nach dem Examen zog Christina Grieger keinen weißen Kittel wie die Pflegekräfte auf der Station an, auch keinen blauen wie in den Funktionsbereichen, sondern einen grünen. Ganz in Grün, mit Haube und Mundschutz, startete sie am 1. September 2008 tatsächlich im OP des DRK-Krankenhauses. Ein wichtiger Schritt für ihren beruflichen Werdegang war getan.

Schon eineinhalb Jahre später, früher als vorgegeben, hielt sie wieder die Lehrbücher in der Hand und arbeitete von 2009 bis 2011 intensiv an ihrer berufsbegleitenden Fachweiterbildung mit Einsätzen im OP des Universitätsklinikums in Lübeck. Danach wurde es wechselhaft: Ein Jahr DRK-Krankenhauses, dann neun Monaten OP-Arbeit in der Schweiz, in Stans, 15 Kilometer von Luzern entfernt. Schließlich wieder zurück nach  Ratzeburg. „Es ist wie bei einer ersten Liebe“, lacht Christina Grieger, „manchmal braucht man die Veränderung.“ Heute ist sie auch noch stellvertretende Leitung für die OP-Pflege, für die sie vorher ein Leistungskurs in Hamburg absolviert hat.

Der Alltag beginnt für sie morgens um 7 Uhr, wenn sie zusammen mit der OP-Leitung Lorenz Pallesen und dem OP-Koordinator Torsten Bree noch einmal die Einsatzpläne durchgeht, die einen Tag vorher festgelegt wurden: Welches Pflegeteam welchem Ärzteteam bei der Operationen assistiert. Welche Pflegekraft was genau zu tun hat. Es gibt zwei Tätigkeitsbereiche bei jeder Operation, die jeweils von einer OP-Pflegekraft ausgefüllt werden.

Nach Überprüfung der Instrumenten-Container und dem Saalcheck wird der Patient in den Saal geschoben. An seiner Seite der Anästhesie-Arzt und die Anästhesiepflegekraft, die die Narkose schon in einem Vorraum eingeleitet haben. „Eine gute OP-Schwester ist dem Arzt im Idealfall immer einen Schritt voraus“, sagt Christina Grieger. Als „Instrumentierende“ ist sie die rechte Hand des Arztes, muss fast erspüren, welches Instrument er als nächstes benötigt. Alles geht Hand in Hand. Alles muss unbedingt steril sein. Immer mit vollster Konzentration. Die Kollegin, „der Springer“, sorgt für den Nachschub der Instrumente und ist im Einsatz, wenn durch eine längere oder kompliziertere Operation Unvorhergesehenes benötigt wird: Bauchtücher, zusätzliche Instrumente, Nahtmaterial. Manchmal muss dem Arzt auch der Schweiß von der Stirn getupft werden.

In drei Schichten (7 bis 15:12, 9 bis 17:12, 10 bis 18:12) werden im DRK-Krankenhaus die drei Säle besetzt. Hinzu kommen noch Ruf- und Bereitschaftsdienste, damit zu jeder Zeit ein OP-Team zur Stelle ist. Ein Unfall in der Nacht oder ein Kaiserschnitt sind keine Seltenheit.

Die Operationen können sich manchmal über mehrere Stunden hinziehen. Dann ist nicht daran zu denken, dass eine Pflegefachkraft im Schnitt  auf ihre 3 bis 4 OP-Einsätze kommt. An solchen Tagen ist Christiane Grieger  froh, das Wasser vor der Tür zu haben und mit ihren beiden Hunden um den Küchensee beim Spaziergang relaxen zu können. Wenn sie rum ist, freut sie sich schon wieder auf ihren nächsten OP-Einsatz.

BU: OP-Pflegefachkraft Christina Grieger bereitet einen kleineren Eingriff vor und montiert eine Armstütze.


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